Die Fünf-Elemente-Ernährung …ist keine neue Wunderdiät. Sie beschreibt vielmehr unsere ganze Art zu essen, zu kochen und zu leben. Im Vordergrund steht der Genuß und die Bekömmlichkeit. Was „Oma noch wußte“, wird durch die Chinesischen Kochkunst bestätigt.
Das Ziel ist es, den Menschen wieder weg von Fertiggerichten (Geschmacksverstärker) und Schnelllebigkeit, zu mehr Wohlgefühl und Zufriedenheit zu bringen. Nur wer satt ist, ist zufrieden. Es ist an der Zeit, zurückzugehen, zu den Wurzeln unserer eigenen Eßkultur, um diesen Zustand des „Satt- (seins)“ zu erreichen. Jeder Mensch sollte das essen, was um ihn gedeiht und wächst = Traditionelles, regionales Ernährungsverhalten. Hier finden wir viele Parallelen zur Traditionellen Chinesischen Diätetik.
Gutes Essen – Gute Gedanken – Zufriedenheit – Frieden
Sobald ein Volk seine traditionelle Ernährungsweise grob vernachlässigt, steigt die Anzahl der an Zivilisationskrankheiten innerhalb einer Bevölkerung (Übergewicht, Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes Typ II, Atherosklerose..).
Weitere bedenkliche Zeichen unserer Zeit sind aber auch der extreme Bewegungsmangel und der Zeitdruck, die Hektik, die Gier „nach schnellem Leben und Erleben“.
Die Thermische Wirkung
Neben der Temperatur, bzw. dem physikalisch-chemischen Zustand (roh, gekocht, pasteurisiert, sauer – vergoren…) der Speisen wird auch die thermische Wirkung und die Geschmacksrichtungen der Lebensmittel berücksichtigt.
Die thermische Wirkung und die Geschmacksrichtungen der Lebensmittel beeinflussen unseren Organismus sehr unterschiedlich.
Nahrung soll jedoch nicht nur unseren Hunger stillen, sondern auch genießbar und bekömmlich – also gut und „verdaubar“ sein. Geht das? Gut, gesund und köstlich? Es geht.
Sicher haben Sie schon einmal bemerkt, daß es Ihnen nach Genuß von Rotkraut, oder einem Glas Rotwein, oder einer Prise rotem Pfeffer ziemlich warm wurde. Es gibt Lebensmittel, die in unserem Körper Wärme abgeben und uns dadurch „erwärmen“.
Weiters ist Ihnen schon sicher einmal aufgefallen, daß Sie nach einem Gurkensalat mit Joghurtdressing, einer Tomatensuppe oder einem Pfefferminztee mit Zitrone herrlich erfrischt waren.
Diese Nahrungsmittel kühlen unseren Organismus ab
Essen wir ausgewogen, d. h. ungefähr gleich viel Lebensmittel, die uns wärmen und die gleiche Menge an kühlenden Nahrungsmitteln, werden keine Disharmonien auftreten. Gelangt dieses Schema aber ins Ungleichgewicht, d. h. es wird über längere Zeit nur einseitig gegessen, und unser Körper muß immer nur in eine Richtung ausgleichen, treten die ersten Zeichen von Krankheit im Chinesischen Sinn auf: Blähungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwankungen, Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, leichtes Kälteempfinden, Nachtschweiß, Hitzegefühl bes. nachmittags/abends…
Deshalb kann das eine Lebensmittel für einen bestimmten Menschen gut sein, für einen anderen aber weniger gut – somit werden hohe Anforderungen an einen TCM-Therapeuten gestellt, dieses umfassende Wissen- allein in der Nahrungsmittelkunde- praktisch umzusetzen.
Allgemein gilt, je stärker das Aroma, desto wärmer das Nahrungsmittel, bzw. desto besser die Dynamik; die Transformation des körperfremden Stoffes in körpereigene Substanz. Dieser Leitsatz gilt auch für den Verzehr von „Bio-Produkten“. Jeder der eine „Glashaustomate“ im Winter, und eine frisch vom Strauch gepflückte Tomate kulinarisch miteinander vergleichen durfte, weiß wovon ich spreche.
Deshalb ist es wichtig unsere Lebensmittel so natürlich wie möglich, bzw. so wenig verarbeitet wie möglich (Konservierungsstoffe, Bestrahlung etc.) zu belassen und diese so zu verzehren, weil wir auf diese Weise am meisten für unseren eigenen Substanzaufbau und –erhalt tun können.
Wir müssen auch nicht großartige Gerichte kreieren, um der Chinesischen Diätetik gerecht zu werden. Es genügt, wenn wir z. B. das Getreide, das um uns wächst, mehr selbst essen würden, als es z. B. als teures Futtermittel für die Aufzucht von Fleisch zu ver(sch)wenden.
Polenta, Haferflockensuppe, Buchweizengrütze, Grießbrei, Bulgur, Hirsotto… sind nur einige Beispiele für vollwertige, gekochte Mahlzeiten, die uns viel Energie liefern. Fleisch und Eier sind natürlich wertvolle Eiweißlieferanten. Wir sollen sie auch nicht ganz aus unserer Ernährung verbannen. Nur, wie Paracelsus schon zu sagen pflegte „die Menge macht das Gift“, gehören die bei uns riesigen Fleischportionen (200 – 300 g) nicht zur Tagesordnung.
Wenn wir von Huhn, Rind, Schwein reden, dann sind das kleine Stücke (ca. 50 g) inmitten von viel frischem Gemüse und Kartoffeln, Reis oder anderen Getreidesorten. Auch hier steht natürlich die Qualität an erster Stelle. Mit Qualität meine ich daß das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung stammt, und alle sonstige Kriterien für „Bio-Fleisch“ erfüllen. Da wir ja weniger vom Fleisch essen, kann es auch niemand stören, daß der Bio-Bauer auch mehr Geld für seine gute Ware verlangen muß. Außerdem erspart man sich durch das Nicht-Kaufen von Billig- wurstwaren und –käse, und Süßwaren und Limo auch viel Geld.
Die Geschmacksrichtungen
In der Chinesischen Ernährungslehre finden wir fünf Geschmacksrichtungen – die fünf Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
(sauer -bitter – süss – scharf – salzig).
Die Chinesische Diätetik macht sich diese Wirkung für die Vorbeugung und für die Heilung vieler Syndrome zu nutze. Die Traditionelle Chinesische Medizin ist vorwiegend eine Medizin der Vorbeugung. Schon kleinste Anzeichen einer beginnenden „Krankheit“ sollen erkannt und richtig gedeutet werden, damit die Entstehung einer ernsten Erkrankung verhindert werden kann.
Durch die Kombination beider Therapieformen, die der westlichen „Schulmedizin“ und die der „Traditionellen Chin. Medizin“ können meiner Meinung nach die besten Erfolge für den Patienten erzielt werden..
Das METALL-ELEMENT scharf – leitet nach oben und außen, bewegt und löst Stagnation

Das HOLZ-ELEMENT sauer – leitet nach innen, bewahrt die Säfte

Das ERD-ELEMENT süß – verteilt in alle Richtungen, nährt und befeuchtet

Das FEUER-ELEMENT bitter – leitet nach unten, regt Transformation an

Das WASSER-ELEMENT salzig – leitet in die Tiefe, festigt Knochen, löst Stagnation
Weiterführende Literatur
- Die Fünf Elemente Küche für Einsteiger – Christiane Seifert
- Ernährung nach den fünf Elementen – Barbara Temelie
- Kraftsuppen – Carola Schneider
- Heilung der Mitte – Georg Weidinger
- Das Fünf Elemente Kochen im Einklang mit den Jahreszeiten-Roswitha Fehrer
- Chin. Heilkunde für Kinder – Bob Flaws